Foto: Markus Lackinger
Clemens Sainitzer (6. August 1990 in Wien, Österreich)
Mit sechs Jahren fand das Violoncello den Musiker Clemens Sainitzer. Seine zuerst klassische Ausbildung begann er bei Martha Müller-Dennhof in Wien. Mit 15 Jahren entdeckte er den Jazz und die improvisierte Musik und widmete sich unter Anleitung und der Hilfe des Jazzgeigers Mic Oechsner ganz diesen Musikformen. Seine Ausbildung führte ihn in den kommenden Jahren von Wien nach Berlin und New York City. 2015 erhielt Sainitzer das „Startstipendium“ des BKA, das diese extensive Ausbildung überhaupt erst ermöglichte.
Clemens Sainitzer ist in einer Vielzahl unterschiedlicher musikalischer Projekte aktiv.
Seit 2019 besteht eine Zusammenarbeit mit der Wiener Liedermacherin und Regisseurin Anna Mabo. Im November 2020 nahm sie - gemeinsam mit Ernst Molden, Karl Molden, Thomas Pronai und Sainitzer - ihr zweites Album auf, das im Mai 2021 im Radiokulturhaus präsentiert wurde.
2023 folgte die Veröffentlichung des dritten Albums „Danke, gut“. Das Album ist das Erste, das neben Marboe und Sainitzer Alexander Yannilos vorstellt; Im Trio „Anna Mabo & die Buben“ tourt Sainitzer seitdem durch Österreich und Deutschland. Wichtige Stationen waren das „Hochkulturfestival“ 2023, Konzerte im Wiener Konzerthaus, das Popfest Wien (2024), das „Volksstimmefest“ sowie Festivalauftritte beim „Sturm und Klang“, dem „Fuzzstock“ und den „europäischen Literaturtagen“ in Krems.
Im Rahmen der Uraufführung des Stückes „Die Hölle auf Erden“ von Maria Lazar (Regie Anna Marboe) im Tiroler Landestheater durfte Sainitzer im Herbst 2024 die Musik dafür beisteuern.
Auf dem Album des Schlagzeugers und Hangspielers Manu Delago „Circadian“ ist er zu hören, genauso wie in Christoph Pepe Auers’ Band „White Noise“.
In Auers Band wirkt er seit 2017 regelmäßig mit - gemeinsame Konzertreisen brachten ihn unter anderem zum „Cultural Summit“ 2018 in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auf dem gleichnamigen Album „White Noise“ (2019) ist er ebenfalls zu hören. Für 2025 steht ein neuer Release dieser Band an.
Die Band „Little Rosies‘ Kindergarten“, in der er ebenfalls mitwirkt, eröffnete 2018 die „shortcuts“ beim „Jazzfestival Saalfelden“. Im Dezember 2020 wurde das zweite Album der Band „jeder gegen jeden“ im Wiener Jazzclub „Porgy und Bess“ präsentiert. Genau dort gestaltete das Kollektiv in der Saison 2021/22 zehn „Stageband“ Konzerte unter dem Titel „Explorations“. Das gleichnamige Live-Album erschien 2023.
2024 erhielt „Little Rosies Kindergarten“ die „SHIFT-Förderung“ der Stadt Wien - Konzerte an verschiedenen öffentlichen Orten wurden umgesetzt: Unter dem Titel „Outreach“ versuchte das Kollektiv, die verbindenden und gesellschaftlichen Aspekte von Kunst und Musik zu forcieren und aufzuzeigen.
Mit den Performance-Künstlerinnen Silvia Salzmann und Leonie Humitsch arbeitet er ebenfalls regelmäßig zusammen. Das 2018 uraufgeführte Stück „Hölle, Hölle, Hölle“ (Regie/Musik: Benjamin Blaikner) gastierte am Salzburger Schauspielhaus, im Kosmos Theater Bregenz und am Off-Theater in Wien.
Im Winter 2021 entstand ein Konzert-Film zum Performance-Projekt „Herz 2.0“ das gemeinsam mit Paul Dangl, Florian Sighartner (beide Violine) und Carles Munoz Camarero in der Tabakfabrik Linz aufgezeichnet wurde (Regie Leonie Humitsch/Thomas Radlwimmer). Die Musik dazu entstand über den Zeitraum Corona-Pandemie hinweg.
2021 feierte das „Jelena Poprzan Quartett“ beim Festival „Glatt und Verkehrt“ Festival seine Premiere. Im Herbst 2022 erschien das Debut-Album des Quartetts. Tourneen und Konzertreisen führten das Quartett unter anderem zum „Jazzfestival Lubljana“ 2023, in die Schweiz, nach Nordmazedonien und Serbien.
Der amerikanische Schlagzeuger Mark Holub holte Sainitzer 2020 in seine neue Formation „Anthropods“ - neben Susanna Gartmayer, Irene Kepl und Jakob Gnigler - ein Album und Konzerte in Österreich und Deutschland folgten. Mit „Anthropods“ tourte Sainitzer im April 2024 durch England (u.a. „Freerange Canterbury“, Vortex London“ etc.)
In der Band „Echoboomer“ der österreichischen Bassistin Beate Wiesinger darf er ebenfalls mitwirken, das Album „Timeless Warrior“ wurde 2023 im Rahmen des „Popfest Wien“ vorgestellt.
Mit „Sain Mus“ - einem Cello/Gitarre-Duo - ist er seit 2012 aktiv und legte bis jetzt drei Tonträger vor. Nach einer Vielzahl an Konzerten im In- und Ausland, wurde „Sain Mus“ in das NASOM-Programm 2020 des Österreichischen Außenministeriums aufgenommen, Konzertreisen in die Türkei und den Balkan folgten.
Bei den „Europäischen Literaturtagen“ 2018 in Spitz an der Donau arbeiteten sie mit der Schriftstellerin Vea Kaiser zusammen. Sie umrahmten im März 2019 auch die Buchpräsentation ihres dritten Romans „Rückwärtswalzer“ im Wiener Rabenhoftheater.
Auch mit dem 2021 verstorbenen Schauspieler und Sprecher Erich Schleyer arbeitete das Duo seit 2015 zusammen - eine Vielzahl an Programmen führten sie u.a. in die „Kammerspiele“ in Linz und das Wiener „Theater in der Josefstadt“.
Seit 2018 tritt Sainitzer auch Solo auf - das wohl individuellste Programm des Musikers.
Solo Auftritte führten ihn bereits in den Wiener Musikverein, das Porgy&Bess und zum Jazzfestival Saalfelden. Internationale Festivals hatten ebenfalls Interesse an seinem Celloprogramm und so wurde er u.a. zum „Spring Green Music Festival“ in Japan (2019), nach Marciac zum „Jazz in Marciac“ Festival (2018) und und dem „Jazzy Colors“ Festival nach Paris (2019) eingeladen.
2024 erschien sein Album „Solo #2“. Sainitzer widmet sich auf dieser Einspielung gemeinsam mit Christian Reiner (Stimme) und Alexander Yannilos (Schlagzeug) der freien Improvisation und der Verbindung von Poesie/Text und Musik.
Neben seinen musikalischen Projekten ist Sainitzer auch als Musiker bei Musikvermittlungsprojekten in Volksschulen und als Cello-Lehrer tätig und schloss im Herbst 2019 sein Masterstudium der Musikwissenschaft (Universität Wien) zum Thema „Das Violoncello abseits des klassischen Konzertsaals“ ab.
Diskographie (Auswahl)
Anthropods „Abundant Shores“ (Klanggalerie, 2024).
Anna Mabo „Notre Dame“ (Bader Molden Recordings, 2021).
Anna Mabo „Danke, Gut“ (Bader Molden Recordings, 2023).
Christoph Pepe Auer „White Noise“ (Session Work Records, 2019).
Clemens Sainitzer „Solo #2“ (Session Work Records, 2024).
Echoboomer „Timeless Warrior“ (Jazzwerkstatt Records 2023).
Little Rosies’ Kindergarten „Jeder gegen Jeden“ (Listen Closely, 2020).
Little Rosies’ Kindergarten „Explorations“ (Listen Closely, 2023).
Manu Delago „Circadian“ (One Little Independant Records, 2019).
Pete Josef „I rise with the birds“ (Sonar Kollektiv, 2020).
Sain Mus „Sain Mus“ (Session Work Records, 2013).
Sain Mus „#“ (Session Work Records, 2016).
Gina Schwarz „Pannonica“ (Cracked Anegg Records, 2020).
Gina Schwarz „all alone“ (Cracked Anegg Records, 2022).
David Six „Dance With the Ghosts - Chamber Sextett“ (Session Work Records, 2023).
Jelena Poprzan „Jelena Poprzan Quartett“ (Lotus Records, 2022).